Wie sind Sie dazu gekommen, Psychologie zu studieren?
Ich habe mich für Psychologie entschieden, weil ich schon immer neugierig war, wie Menschen denken, fühlen und handeln. Mich hat interessiert, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun, und wie man dieses Wissen auch im Alltag nutzen kann.
Wie hat sich Ihr Bild von Psychologie verändert – von vor dem Studium bis heute?
Bevor ich mit dem Studium begonnen habe, dachte ich, Psychologie bedeute vor allem Therapie und Gespräche mit Menschen, die Probleme haben. Im Studium habe ich dann schnell gemerkt, dass die Psychologie viel mehr umfasst.
Welche Hauptbereiche umfasst die Psychologie?
Es gibt viele Bereiche, zum Beispiel die Entwicklungspsychologie, die Sozialpsychologie, die Arbeits- und Organisationspsychologie oder die Biopsychologie. Heute sehe ich Psychologie als eine sehr vielseitige Wissenschaft, die in fast allen Lebensbereichen nützlich ist.
Welche psychologischen Strategien helfen besonders dabei, effektiv zu lernen?
Besonders spannend finde ich diese Frage, wie man durch psychologische Strategien besser lernen kann. Hilfreich sind zum Beispiel, wenn man den Stoff über längere Zeit verteilt lernt („Spacing Effect“), ihn aktiv abruft („Retrieval Practice“) oder wenn man neues Wissen mit bereits Bekanntem verbindet. Dadurch merkt man sich Inhalte besser und behält sie auch länger.
Welche Lernmethoden empfehlen Sie generell, um Lernerfolge zu verbessern?
Um die eigenen Lernerfolge zu verbessern, empfehle ich verschiedene Methoden. Man kann zum Beispiel mit Mindmaps oder Karteikarten arbeiten, den Stoff so erklären, als würde man ihn jemand anderem beibringen (Feynman-Methode), oder gemeinsam in einer Gruppe lernen. Genauso wichtig sind Pausen und ausreichend Schlaf, weil das Gehirn im Schlaf viele Informationen verarbeitet.
Wie gelingt es, die Motivation beim Lernen aufrechtzuerhalten, wenn die Inhalte eher trocken oder schwierig sind?
Manchmal ist es schwer, motiviert zu bleiben – vor allem, wenn der Stoff langweilig oder schwierig ist. Da hilft es, kleine Ziele zu setzen und sich nach deren Erreichen zu belohnen. Auch wenn man den Lernstoff mit eigenen Interessen verbindet oder praktische Beispiele sucht, fällt das Lernen leichter. Hilfreich ist es ausserdem, sich daran zu erinnern, warum man das Ganze lernt und wofür es später wichtig sein kann.
Welche psychologischen Erkenntnisse sind Ihrer Meinung nach für den Alltag auch ausserhalb des Studiums besonders nützlich?
Viele Erkenntnisse aus der Psychologie sind auch im Alltag nützlich. Zum Beispiel, wie man mit Stress besser umgehen kann – etwa durch Atemübungen oder Achtsamkeit. Auch das Wissen darüber, wie Gewohnheiten entstehen, ist sehr praktisch: Man kann dadurch schlechte Gewohnheiten leichter ändern und neue, gute Routinen aufbauen. Insgesamt habe ich gelernt, dass Psychologie nicht nur eine Wissenschaft für die Uni ist, sondern uns allen dabei helfen kann, das Leben bewusster und einfacher zu gestalten.
Sujeetha Mahendrarajah
Drittes Jahr im Bachelor
Psychologiestudium
Universität Zürich